Sabine Elender - Rund um den Begriff Mandala
Der Begriff "Mandala"
stammt aus dem Sanskrit und bedeutet dort "heiliger Kreis" oder "Zentrum".
Sanskrit ist die alte indische Hochsprache, die lange Zeit als Schriftsprache gepflegt wurde.
Der Kreis führt in sich selbst zurück und ist daher ein Symbol der Einheit, des Absoluten und der Vollkommenheit, als unendliche Linie Symbol der Zeit und der Unendlichkeit.
Er steht auch für das Geistige, im Gegensatz zum Quadrat, das die Materie verkörpert.
In der gemeinsamen Abbildung beider wird die Vereinigung der Gegensätze versinnbildlicht. Quadrat mit eingezeichnetem Kreis symbolisieren in der Kabbala den in der Materie verborgenen
göttlichen Funken.
Der Kreis ist ein so stark verwurzeltes Symbol in uns Menschen, da er als Form und Struktur, als Bewegung in der inneren Ordnung der uns umgebenden Natur überall vorhanden und verankert ist.
Wir können diese Urform überall entdecken:
In der Körperzelle ebenso wie im Kosmos und dem Feld eines Magneten.
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Nervenzelle Quelle: www.novavisio.info.de
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Bohr´sches Atommodell Quelle: www.deutschesmuseum-bonn.de
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Stabmagnet mit Magnetfeld Quelle: www.br-online.de/wissen-bildung
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Unsere Erde Quelle: Internet, mehrfach vorhanden
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Sterne und Planeten unseres Kosmos zeichnen nicht nur die Kreisform nach, der Ablauf selbst vollzieht ebenfalls Kreisbewegungen.
Die Sonne, der Mond, die Sterne, sie alle verkörpern die Struktur des Mandalas so wie jedes Rad, jede Blüte, jedes Spinnennetz, jedes Schneekristall.
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Pusteblume
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Spinnennetz
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Blüte
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Seeigel
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Die Grundform des Kreises in konzentrischem oder strahlenförmigem Aufbau begegnet uns im Alltag und
in der Architektur so häufig, dass wir es vielleicht gar nicht mehr bewusst wahrnehmen:
Das Rad eines Wagens, der Querschnitt eines Baumes, Muscheln, Schnecken, Spinnennetze, sie alle basieren auf der Kreis- bzw. Spiralform.
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Wagenrad
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Kompass Quelle: Werbung für Navigationsinstrumente
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Das menschliche Auge Quelle: www.trockene-augen.de
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Gehäuseschnecke |
Wir finden die Kreisstruktur überall auf der Erde, die rituelle symbolische Bedeutung der Kreisstruktur zieht sich wie ein Leitfaden durch die Menschheitsgeschichte:
In vielen Kulturen wurde mit dem Kreis der Kosmos dargestellt und / oder er tritt in den Schöpfungsmythen auf (Ägypten, Afrika, Südpazifik, Asien).
Das Mandala - der Kreis - als Darstellung der Welt, die sich um einen Mittelpunkt, die Weltachse (axis mundi) bewegt.
Schon Höhlenzeichnungen weisen Kreis- und Spiralformen auf, die Höhle an sich galt vielen Völkern als heilig wegen ihrer Kreisform und als Verbindung zu den Ahnen.
Ein Beispiel von vielen ist Stonehenge aus der Bronzezeit.
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Stonehenge in England Quelle: Reiseprospekt
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Kolosseum in Rom Quelle: Reiseprospekt
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Athenatempel von Delphi Quelle: Reiseprospekt
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Place de LÈtoile Quelle: Reiseprospekt
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Atomium in Brüssel Quelle: Reiseprospekt
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Das Pentagon Quelle: Berichte über den 11. September 2001
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Petersplatz in Rom Quelle: Reiseprospekt
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Guggenheim Museum in New York Quelle: Reiseprospekt
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Im Christentum ist der Kreis als Bild der Konzentration spiritueller Gedanken und Gefühle besonders in mystischen Darstellungen reich vorhanden.
Er zeigt sich als Rosettenfenster in Domen und Kathedralen, als Labyrinth und im christlichen Kreuz über die Verbindung der vier Endpunkte.
Der Kreis als Symbol für den ewigen Kreislauf des Lebens, die ständige Wiederkehr.
Er ist das Symbol für die Vollkommenheit und die Unendlichkeit Gottes.
Drei ineinander verschlungene Kreise symbolisieren im Christentum die Dreieinigkeit.
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Emmaus-Kirche in Bonn
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Logo des ev. Stadt- kirchenverbandes Köln Quelle: http://www.kirche-koeln.de/
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"Lutherrose" der ev. Kirche Ginsheim Quelle: http://home.vrweb.de/ kirchenchor/kirche.htm
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Kath. Kirche St. Albertus Magnus in Leverkusen
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Kathedrale von Chartres, Fenterrose an der Westfassade Quelle: Postkarte
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St. Matthiaskirche in Berlin
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Kirchenfenster in Bärnbach/ Steiermark von Friedensreich Hundertwasser Quelle: http://www.dekanat-hof.de/index.htm
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Das Labyrinth von Jericho Quelle: unbekannt
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Das Mandala ist mit den Religionen Indiens und Tibets wohl am engsten verknüpft.
Es symbolisiert den Übergang von einer Stufe zur nächsten, vom Materiellen zum Spirituellen.
Schon durch das Anfertigen eines Mandala (ob im Ritual, in der Kunst oder in der Architektur)
wird Konzentration vertieft.
Das fertige Mandala dient dem Gebet und der Meditation für das höchste Ziel der Überwindung des Ich und der Selbstlosigkeit.
Im Erreichen des inneren Friedens kann Einssein mit der Welt geschehen.
Traditionelle Mandalas werden in ritualisierten Prozessen (z.B. Mönche fertigen Mandalas aus gefärbtem Sand) nach absolut festen Vorlagen angefertigt, sie
enthalten ausschliesslich bedeutsame Symbole der indo-buddhistischen Geisteswelt.
In der meditativen Versenkung kann anhand dieses äußeren in Stufen aufgebauten Bildes der innere Weg zur absoluten "Leere", der Erleuchtung, beschritten
werden.
Das Kalachakra ist das klassische Mandala, welches auch in anderen asiatischen Traditionen als dem Buddhismus ein komplexes Symbol darstellt.
Es spiegelt die fünf Seinszustände (skandhas) der menschlichen Persönlichkeit wider: Materie, Wahrnehmung, Eingebung, Karma und Erkenntnis.
Das Kalachakra-Mandala stellt den gesamten Kosmos dar, der konzentrisch um den heiligen Weltenberg MERU (=Mittelpunkt der Erde) angeordnet ist.
Seine dreidimensionalen Darstellung findet sich in der Form der STUPA (=Kultbau für die Aufbewahrung von Reliquien).
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Das Rad der Wiedergeburten Quelle: Reiseprospekt
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Mönche beim Herstellen eines Sandmandalas Quelle: Reiseprospekt
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Kalachakra-Mandala Quelle: Reiseprospekt
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Stupa Quelle: Reiseprospekt
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Das Mandala als Gleichnis für die Reise der Seele von den Randbereichen ins Zentrum der absoluten Wirklichkeit.
So ist das Mandala ist nicht mehr nur Kosmogramm,
sondern Psychokosmogramm in der Aufspaltung vom Einen ins Viele
und in der Vereinigung des Vielen zum Einen.
(Gueseppe Tucci)
C. G. Jung benannte das Mandala - den Kreis - als archetypisches Symbol des Menschen für die Ganzheit der Seele, des Bewussten und des Unbewussten.
In Jahrzehntausenden als ARCHETYPUS (=prägendes Urbild) im kollektiven Unbewussten abgelegt, kann es in Träumen oder spontanen Malereien aufsteigen.
Mandalas können danach Heilungsprozesse der Seele unterstützen, zur persönlichen Reifung führen.
Das frei gemalte Mandala unterliegt keinen Bedingungen, welcher Art auch immer, ist es doch Ausdruck des Selbst. Als Spiegel des Zustandes der eigenen Psyche stellt es sogar einen Selbstheilungsversuch
derselben dar.
In Phasen innerer Konflikte und Krisen helfen die intuitiv erschaffenen
Mandalastrukturen dem Menschen, seine innere Ordnung zu finden beziehungsweise
wieder herzustellen.
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Kindermandala
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Tablett aus Mosaiksteinen Quelle: Heinz Georg Elender
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Wachskreiden - Mandala Sabine Elender
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Glasperlenmandala Sabine Elender
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In vielen Kulturen gilt der Kreis als Schutzsymbol vor bösen Geistern und Dämonen, Krankheiten, schlechten Ernten u.s.w., in Form eines Ringes, Gürtels, Reifes
oder als Schutzamulett.
Beweise für deren Wirksamkeit sind mit streng wissenschaftlichen Maßstäben nicht zu erbringen, da wir das Gebiet des Glaubens betreten.
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Selbst gefertigte Perlenmandalas nach dem Prinzip der Chakren
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Wurzel- chakra |
Sakral- chakra |
Solarplexus- chakra |
Herz- chakra |
Hals- chakra |
Stirn chakra |
Kronen chakra
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