Sabine Elender - Unsere Wellensittiche Eine Wellensittichgeschichte Mein erstes Haustier war ein weissblauer männlicher Wellensittich, ich durfte ihn mir selbst aussuchen und taufte ihn PUTZI. Damit er nicht so allein ist, kauften wir ihm nach einiger Zeit ein Weibchen, grünfarbig und nannten sie PUTZELINE. Die beiden hatten Freiflug in der Wohnung, und nutzten diese Freiheit oft. Besonders liebten sie das Sims, das als Gardinenbrett seinen Dienst tat. Es war ein paar Meter lang und da konnten sie sich herrlich spielerisch jagen. Es flogen die Federn und auf dieser Rennbahn hinterließen sie jede Menge "Schnecken" (Kot). Wir hatten alle Freude an den putzigen Flattertierchen, mein Vater ließ sie schon mal an einem kühlen Wasser nippen, was sie begeistert untersuchten und auch tranken. Solange Putzi allein war, hatte er sprechen gelernt. Er konnte seinen Namen sagen - Putzi-boy - und noch ein paar andere Wortspielereien. Er hatte einen eigenen Tisch für sich, und da er das Knabbern an Papier im allgemeinen liebte, bekam er die ausgelesene Tageszeitung zur freien Verwendung. Putzi ist sage und schreibe 14 Jahre alt geworden. Nach wenigen Jahren litt er bereits unter vermuteter Gicht, die seine Füße verkrüppeln ließ. Das hinderte ihn aber nicht, weiterhin herumzutollen und sich zu putzen. Als das nicht mehr so gut klappte, haben wir das für ihn erledigt. Wir haben ihn gebadet, den überschüssigen Talg aus dem Gefieder gewaschen und ihn anschließend vorsichtig in einem Handtuch getrocknet. Wenn meine Eltern mich besuchten, nahmen sie ihn mit auf die große Reise. Er bekam den Platz in einer komfortablen Plastikbox, dick ausgelegt mit Papier, Futter und frischem Wasser im Fußraum des Autos. Angekommen, bekam er dann AusGANG - AusFLUG ging ja nicht mehr - und alle schauten regelmäßig nach ihm. Hier wird er gerade liebevoll geschützt, damit er nicht aus dem Fenster fällt. Putzi hat gern und oft mit Tweety und Sammy herumgespielt. Für meinen Beruf musste ich umziehen, aber meine Wellensittiche sollten mich begleiten. Putzi blieb bei meinen Eltern, die sich den ganzen Tag um ihn kümmern konnten. Dies ist die kleine Vogelbande, die mit mir in die Fremde zog. Unser Wellensittichheim hatten wir mit Naturholzstangen ausgestatter, das tat Krallen und Schnabel der Tiere gut. Vögel richten ihren Wach-/Schlafrhythmus nach dem Stand der Sonne aus. Im Sommer wollten wir nicht um 4 Uhr morgens von unseren Zwitschies geweckt werden, also nähte ich für den Käfig eine Umhüllung nach Maß. Das schützt auch die Tiere vor Überreizung. Hier kommen wir gerade am Ziel unseres Umzuges an.
"Maus" war mein letzter Wellensittich, ein ganz liebes Weibchen, sie hat mich lange begleitet. Mit ihr konnte ich sogar ins Freie gehen, sie flog nicht weg, weil sie zu behäbig war. Ihr Partner Tweety sollte nicht allein bleiben, deshalb verschenkten wir ihn an eine Bekannte, die ebenfalls einen einsamen Wellensittich hatte. Heute sind alle schon lange im Vogelhimmel. Es war eine schöne Zeit mit ihnen und es war immer etwas los.
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