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  • Meine Großmutter Minna Oelschläger wurde am 26. September 1899 in Stöwen, Kreis Dramburg geboren und ist dort mit vier Geschwistern aufgewachsen, zwei Schwestern und zwei Brüdern. Sie war die Älteste und die meiste Arbeit blieb an ihr hängen. Das war zu der Zeit und auf dem Land nicht gerade wenig.

    An meine Großeltern mütterlicherseits habe ich nur eine schwache Erinnerung. Ich weiß noch, dass ich immer gern bei ihnen gewesen bin. Sie lebten in einer winzigen Wohnung im Stadtkern von Kiel, nachdem sie viele Jahre im Lager Eckernförder Chausse verbracht hatten. Diese Einzimmerwohnung lag über einem Hinterhof, auf dem Gebäude einer Kaffeerösterei standen, und es duftete eigentlich immer nach frisch geröstetem Kaffee. Das Schönste an dieser Wohnung war der kleine Südbalkon, auf dem wir uns oft aufhielten.

    Meine Oma und mein Opa waren sehr ruhige und zurückhaltende Menschen, die ich mit meiner Wildheit manches Mal genervt haben muss. Meine Oma erinnere ich als eine blasse stille Frau, meine Mutter schilderte sie als arbeitsam und fleißig, aber auch ängstlich. Mein Opa war ihr wesensmäßig sehr ähnlich. Als Kind hatte er beim Spielen mit Glas ein Auge verloren, was ihn in seinem Leben beeinträchtigt hatte und mich natürlich sehr interessierte.







  • Nachdem mein Opa, ihr Mann, am 20.02.1966 gestorben war, versank meine Oma in tiefste Traurigkeit und war durch nichts mehr zu einem Lächeln zu bewegen. Sie lebte nun ganz allein in der kleinen Wohnung und wurde rasch dement. Ihre Demenenz schritt schnell voran, und bald musste sie rund um die Uhr von meiner Mutter, meiner Tante und einer Pflegerin für die Nacht betreut werden. Als das nicht mehr aufrecht zu erhalten war, musste sie in ein Pflegeheim umziehen, wo sie am 24.12.1969 starb.


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